Blog-Info:
Hier findet man jederzeit nachdenkende Texte aller Art und (m)eines einzigen
Copyrights, zwischen Kurzgeschichten, Artikeln, Glossen und Aphorismen
manchmal auch so etwas Lyrik und immer mit dem literarischen Anspruch
der Lesenswertigkeit. Das glauben Sie mir nicht? Schauen Sie doch selbst...

Katzenelson,
gez.: Vom Leben!
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Impressionen

  An der Haltestelle: Dein Stolz ist Deine Fahrkarte durchs Leben, sagst Du und siehst mir dabei nicht in die Augen. Es gäbe gewisse Grenzen, sagst Du und scharrst mit der Stiefelspitze umher. Niemand könne von Dir verlangen, das noch länger mitzumachen, wisperst Du, und Dein Lispeln ist so süß. Es kann doch nicht sein, dass eine Frau einem Mann so verfallen ist, schluchzt Du aus gesicherter Ratlosigkeit. Deine Nase rotzt, und Du wischt großflächig drüber. Ich müsse das doch auch merken, das sei nicht normal, und ich antworte Dir nicht. Ist halt so, was soll ich machen. Ein Bus kommt vorbei, ist nicht unsere Linie, aber die große Pfütze gibt er Dir voll. Über Deinen zuvor noch hellblauen Mantel. In dem Du nun heulst. Und die Nase rotzt. Du schmierst wieder drüber. Dann setzt Regen ein. Ich nehme mir ein Taxi, klappe den Schirm zu und fahre nach Hause.

  Beim Mittagessen: Einen Menschen darf man nicht nur nach seinem Äußeren beurteilen, sagst Du und schiebst Dir den nächsten Bissen ein. Der Braten sei der zarteste nicht, sagst Du und ziehst die Stirn kraus einen Moment. Die Stieglers würden heute noch Möbel bekommen, hoffentlich werde das Gerumpel nicht so laut, sagst Du und schickst ein diplomatisches Naja hinterher. Und eine ordentliche Gabel von dem leckeren Sauerkraut. Wir sollten mal wieder ins Kino, so wie früher, weihst Du mich in Deine Überlegungen ein, nicht heute, nein, das hättest Du eher wissen müssen, aber die Tage doch bestimmt einmal. Dann erwischst Du eine fette Scheibe und gibst Dich ihr hin. Ich schenke Dir Wasser nach, weil Dein Glas fast halb leer ist und weil ich Dich liebe, natürlich.

  Im Supermarkt: Das hast Du auch schon billiger gesehen, sagst Du, tust wie beleidigt und rufst mich zum Weitergehen herbei. Du schwitzt in Deinem Mantel, der Laden ist beheizt, und die roten Bäckchen auf neonheller Haut stehen Dir gut. Ich schiebe Deinen Wagen. Der ist bisher leer, Du prüfst die Angebote sehr genau. An den Haarfärbemitteln gehen wir schweigend vorüber, zu frisch ist die letzte Blamage. Dabei hatten wir eine Stunde lang ausgesucht. Aber jetzt trägst Du ja Mützen. Eine ärgert Dich gerade mit ihren aufgeregten Bommeln, doch das merkst Du nicht. Einkaufen ist eben Konzentrationssache. Das weiß ich von Dir. Und drum will ich auch nicht länger stören.

  Im Krankenhaus: Du wirst den Krebs schon noch besiegen, sagst Du, Du lässt mich nicht allein, und ich sehe Dir Dein Mitleid an. Du streichst mir über die Wange, für eine kleine Ewigkeit, dann fragst Du nach dem Hund.

  Eines Morgens danach: Nichts ist mehr, wie es einmal war.

  Ute: Ob ich denn nicht gerne hier bleiben würde, fragt sie, und ich lasse es unbeantwortet. Es sei doch alles so wunderbar und romantisch hier, besteht sie drauf und dran, der Ruhe die Stille zu nehmen. Wenn wir es uns leisten könnten, ob ich dann nicht wolle, dass wir an so einem Ort einfach zu bleiben vermochten; auch wenn man es dann vielleicht gar nicht tut, aber diese Freiheit doch wenigstens hätte. Wir können es uns leisten, sage ich ihr Bescheid, und also schweigt sie. Eine Weile stehen wir noch im Sonnenuntergang und schauen übers Meer. Meine Neue und ich.

43 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Katzenelson,

Deine Geschichte ist irgendwie zu gut um "nur" einsam im Internet rumzustehen.
Hehe, aber im Ernst, "beim Mittagessen" gefällt mir besonders gut. Sehr, sehr gute Darstellung.
Das Ende ist eher nihilistisch, vor allem weil es auch den Anfang erklärt. Ich bezweifle, dass der Typ mit der Neuen wirklich glücklich ist.

Anonym hat gesagt…

Das ist mit Abstand der beste Text von Dir, den ich lesen durfte (na gut, ich kenne ja auch noch nicht viele).

Eigentlich ist es der mit Abstand beste Text, den ich seit langem lesen durfte.

Da ist so eine süße Melancholie, die wahnsinnig professionell übertragen wird. Ganz einfach und still, ohne dick aufzutragen. Ich glaube, ich habe mich in diesen Text verliebt.

Da bekommt man urplötzlich Lust auf noch viel mehr "Sprache".

Anonym hat gesagt…

bei deinem schreibgefühl fühlt man sich polternd in seinen eigenen sätzen.

die "süsse melancholie" verwandelte sich bei mir eher in eine schleichende bitterkeit und lethargie - aber vielleicht nur andere worte für ähnliche empfindungen. "einfach und still" unterschreibe ich aber.

selten, dass ich eine geschichte gerne zweimal lese, bis ich sie begreife.

Anonym hat gesagt…

Ich habe ja schon ein paar Sachen von dir gelesen. Und ich muss dir jetzt einfach mal sagen, dass ich ich deine Schreibe durchweg genial finde. Glückwunsch! Mach weiter so. Musste doch ziemlich schlucken bei diesem Text. Du bist ein wenig wie MacDonald's.

Anonym hat gesagt…

Den Text finde ich großartig. Hier ist die bei Netzgeschichten weit verbreitete Kürze mal angebracht, ebenso wie das Weglassen von Schnickschnack und Schnörkeln.

Aus den paar Fragmenten entsteht ein realistisches Stimmungsbild, das Melancholie, Alltagsgeplänkel und den ernüchternden letzten Absatz geschickt verbindet.

Gruß,

B. Jocknisch

Anonym hat gesagt…

Hallo...

ich finde diese Geschichte sehr bedrückend, weil sie deutlich macht, das ein geliebter Mensch, doch wieder ersetzt werden kann.
Genausoweit geht mein Egoismus, denn ich habe schon immer fürchterliche Angst davor gehabt ausgetauscht zu werden.
Die einzelnen Stationen der Geschichte gefallen mir sehr gut. Sind es doch die Kleinigkeiten für die man einen Partner oftmals hasst, oder ihn liebt.

Anonym hat gesagt…

Hallo!

Eine sehr schöne und gelungene Geschichte.
Ich bewundere dein Sprachtalent.

Gelungen finde ich auch die Alltagsträgheit, die du beschreibst (vorallem beim Mittagessen), dass nicht besonderes mehr passiert. Man ist einander selbstverständlich geworden...

Kompliment!

maxy

Anonym hat gesagt…

Fast hätte ich diesen Text nicht gelesen, schon nach ersten zwei Sätzen wollte ich aufhören. Denn Texte, die den Leser persönlich ansprechen, kann ich nicht leiden. Fühle mich ertappt, wie beim Lesen fremder Briefe oder Tagebücher - ist wohl eine Marotte von mir.

Aber dann zwang ich mich doch, weiter zu lesen. Zum Glück, sonst hätte ich einen Film versäumt. Einen Film, der aus nur wenigen Szenen besteht, doch die so gestaltet sind, dass man meint, dabei gewesen zu sein. Der fast völlige Verzicht auf Beschreibungen irgendwelcher Art, zwingt den Leser, sie durch eigene zu ersetzen. So entsteht Kino im Kopf.

Kino, das freilich nur möglich ist, weil wir all das schon kennen. Weil wir die Dialoge schon so ähnlich gehört oder selbst geführt haben, weil die Orte jedem von uns bekannt sind, weil die Handlung zumindest teilweise Ähnlichkeiten mit unserem Leben hat. So entsteht ein hoher Grad an Identifikation, und siehe da, ich finde wir den Text gut, ohne wirklich darauf einzugehen. Und so sollte es auch sein.

Dion

Anonym hat gesagt…

Hallo!

Insgesamt haben sie mir sehr gefallen, diese Impressionen. Es ist diese stille Art zu schreiben, nichts Grelles, das Aufmerksamkeit will. Die Aufmerksamkeit kommt nach den ersten paar Zeilen von selbst - das schaffst du (zumindest bei mir) durch deine Sprache, die aufmerksame Art zu beschreiben. Man möchte die Beziehung deswegen für etwas ganz besonderes halten. Aufmerksamkeit, Wasser nachzuschenken, wenn das Glas fast halbleer ist.
Und dann die Wende: diese Beziehung ist nicht so einzigartig. Der Protagonist wird der Neuen ebenfalls gerecht, von Trauerphase, Erinnerungen etc. wird nicht geredet, sie sind nicht wichtig. Die erste Beziehung, die dem Leser vorkam wie der Mittelpunkt der Welt, ist in dem Moment als Ute kommt nichts mehr wert.
Was ist mit dem Erzähler? Was will er eigentlich, ist er ein zufriedener Mensch?
Nichts zu meckern hier, keine aufgefallenen Holperstellen, keine Unlogik. Guter Text. Einer, der auch zum Nachdenken einläd, wenn man sich drauf einlässt.

Liebe Grüße,
Anne

Anonym hat gesagt…

Was mir an dem Text besonders gefallen hat, ist die Unaufgeregtheit, mit der erzählt wird. Häufig wird es ja peinlich, wenn Tod und Sterben mitbeschrieben werden. Davon ist hier nichts zu spüren. Mein großes Lob.

Beste Grüße.

Anonym hat gesagt…

Schön geschrieben, gern gelesen.
Außergewöhnlicher Stil.

Anonym hat gesagt…

Der Text ist klasse, ich habe dem gesagten Lob leider nichts mehr hinzuzufügen. Eine sehr melancholische Geschichte voll mit Weisheit. Glücklicherweise hast du dich hier einfach ausgedrückt in dieser Geschichte.
Ich hatte zwar manchmal Probleme zu erkennen, wer "Du" ist, das ganze entstand aus einem Verständisfehler meinerseits am Anfang, wo ich noch nicht wusste, worum es geht. Ich habe aber beim zweiten Durchlesen festgestellt, dass doch konsequent mit "Du" die eine Frau bezeichnet ist.

Anonym hat gesagt…

Hallo,

dass du mit Sprache (ver)zaubern kannst, hast du mit dieser Geschichte erneut bewiesen. Ich finde außerdem, dass du es meisterhaft verstehst, mittels der Erzählperpektive den Leser gefangen zu nehmen, indem du fast ausschließlich nur äußere Vorgänge schilderst.
So war ich gezwungen, deinen Text zweimal zu lesen, um vieles zu erschließen und zu verstehen.

Goldene Dame

Anonym hat gesagt…

Deine "Impressionen" berühren mich sehr. Es ist ein gut geschriebener, ein sehr schöner - nein - wunderschöner Text...

Anonym hat gesagt…

Beim Durchlesen wurde ich für einen kurze Weile ganz woanders hingetragen.
So sollte ein Text sein.
Wunderbar...

Anonym hat gesagt…

Zwei Wochen zu spät. Ich weiß. Ich hoffe, Du hältst mich jetzt nicht für eine dahergelaufene Ziege, die nur mit leeren Worthülsen um sich wirft.
Zu Deinem Blog: Ich erblasse schier vor Neid. Deine Werke sind von besonderer Tiefe und die wunderbare Wahl der Worte beeindrucken mich zutiefst. Dagegen sieht mein Blog doch ziemlich alt aus ;-)
Daher empfinde ich es als große Ehre, einen so begnadeten Schreiber auf meiner kärglichen Seite als Kommentator verewigt zu sehen.

Ergebenst,

die Diva

Anonym hat gesagt…

Ich finde den Text hervorragend. Er erzeugt kurz und knapp eine Atmosphäre die man fast "greifen" kann. Den Erzählton empfinde weniger als melancholisch, eher als lakonisch fast lapidar und emotionslos.

Ich sehe den normalen, manchmal schmerzhaften Lauf der Dinge. Das Unabänderliche, auch wenn man es vorhersieht und sich anders wünscht.
Das Gefühl, das der Text bei mir bewirkt, ist jedenfalls vieldeutig und nur schwer zu beschreiben.

Aber dass der Text bewegt und den Leser wohl je nach eigenen "Impressionen" anspricht, zeigen ja die bisherigen Reaktionen.
Man kann spüren wie du jeden Satz solange gewendet hast bis er passt. Und dann passt er eben auch. Nochmal mein Kompliment!


Schöne Grüße,
Toasti

Anonym hat gesagt…

Hey,

es gibt schon so viele FeedBacks und mir bleibt nicht mehr viel zu sagen, als schlicht und einfach nur "mir hat die Geschichte auch sehr gut gefallen".

Ich danke Dir für die schöne Geschichte.

Placebo.

hierundjetzt hat gesagt…

wunderschön getextet....

Anonym hat gesagt…

Geht tief unter die Haut! Ja... wir und die anderen... du und SIE...

Anonym hat gesagt…

wunderbare Geschichte - sehr eigenwilliger Schreibstil - Erfolg ist dir damit gewiss.

Anonym hat gesagt…

nicht langatmig, aber dafür sehr aussagekräftig. mach weiter so!

Anonym hat gesagt…

Die Geschichte beeindruckt durch ihre konkrete Härte; nichts wird umschrieben, alles wird rückhaltlos benannt. So passt die Form genau zum Inhalt. Die Impressionen bleiben haften!

Gruß - lyrischa

Anonym hat gesagt…

Der Text gefällt mir sehr gut, der Stil ist prägnant und klar.

Anonym hat gesagt…

es gibt immer ein danach

dir ein lieber gruß

Anonym hat gesagt…

Ich finde stilistisch ist das wirklich gut geschrieben. Die Sätze sind verständlich, auch wenn ich überlege, ob denn die beiden Hauptfiguren zusammen sind und auch zusammenwohnen oder jeder einzelnd. Also es ist viel Freiraum gelassen. Jeder interpretiert etwas anderes aus dieser Geschichte. Bei weiterem Durchlesen finde ich den Tod von ihr doch sehr passend und gefällt mir auch. Die Frau muss wohl ziemlich ungeduldig sein, denn sie schimpft wo es nur geht, zumindest habe ich so den Eindruck.

Was mir sehr gut gefiel, war die Erfahrung mit Haare färben, und dass sie jetzt ja Mützen trägt. Da musste ich kurz schmunzeln.



LG

Anonym hat gesagt…

sehr private momente und betrachtungen hintereinandergestellt. man merkt den blogcharakter, weil jeglicher rahmen fehlt, meine ich. die sprache ist gut!!!
vielleicht braucht diese geschichte den tod nicht unbedingt, um interessant zu sein, (es sei denn sie wäre wahr) ich mag so wehleidige komponenten in liebesgeschichten nicht so sehr.

auf der letzten seite kannst du das "ute:" weglassen. ist unwichtig und stört.

hm: ich meine, nur das wort "ute" an sich stört. die letzte seite an sich ist schon gut und wichtig.

Anonym hat gesagt…

Der Text hat was, so ist eben das Leben. Sehr nachdenklich geschrieben.

Anonym hat gesagt…

Du hast eine sehr eigene Art zu schreiben (ich hatte anfangs Probleme damit, keine direkte Rede zu haben ;-) ), man muss sich erst hineinfinden. doch deine Art die banalen Dinge zu betrachten und die emotionslose Schilderung bringen eine Intenstität zum Vorschein, die einen Lust auf mehr macht.

Anonym hat gesagt…

Deine Geschichte gefällt mir. Sie regt zum Nachdenken an.

Gruß, Hellali

Anonym hat gesagt…

Sehr markanter Inhalt...
Kurz sehr aussagekräftig und beeindruckend. :-)

Anonym hat gesagt…

Sehr schöner Text: Es liest sich wirklich sehr schön und fast schon poetisch und traurig zugleich. Wieso ist es nicht länger geworden?

Anonym hat gesagt…

Wow, sehr beeindruckend geschrieben. Faszinierend, wie es einen in den Bann zieht. :)

Anonym hat gesagt…

Trotz aller politischen Auseinandersetzungen, die im Moment laufen, nehme ich mir die Freiheit zu sagen: Das hat was!

Anonym hat gesagt…

Zu Impressionen: Udo Lindenberg singt: "Der Tod ist ein Irrtum..." - Kontrast zwischen "Normalität" und dem bizarren "Irrtum" steht immer unsichtbar dazwischen. Liebe? Ja. "Natürlich!" Man glaubt nicht recht an das "Glück" im Sonnenuntergang mit der "Neuen"...

Anonym hat gesagt…

Beeindruckend geschrieben. Wirklich, meine Hochachtung!

Anonym hat gesagt…

Ich finde es sehr beeindruckend, wie du es schaffst in ein paar Seiten diese Beziehung so umfassend zu beschreiben. Das alltägliche Miteinander, die ständige Unzufriedenheit der Frau und die rührende Art, wie der Erzähler sie dennoch für ihre Eigenheiten liebt. Nur Ute passt meiner Meinung nach nicht in das Bild. Wahrscheinlich willst du uns das damit zeigen, aber ich finde es verstörend, dass es nach dieser bedingungslosen Liebe und dem folgenden Tod sobald eine "Neue" gibt. Aber vielleicht bin ich auch einfach eine Romantikerin...

Anonym hat gesagt…

sehr gut...

wahr, und treffend beschrieben, und.... es regt zum Nachdenken an,

l G

nangie

Anonym hat gesagt…

Mir persönlich gefällt der Stil von "Impressionen" sehr gut, weil in wenigen Sätzen (kurz und knapp) sehr viel Gefühl und Stimmung transportiert wird. ich schätze auch die großen Absätze, die mir während des Lesens die zeitlichen Abstände des Geschehens verdeutlicht und auch die Veränderungen der Räume und Themen (Bushaltestelle, Supermart, Krankenhaus, ...)symbolisiert haben.
Bei "Impressionen" fühle ich während des Lesens, wie mit ganz wenig Worten, manchmal mit "Nichts" (durch die langen Absätze bzw. durch nur einen Satz auf einer Seite) sehr viel ausgedrückt wird.
Ute als neue Liebe ?!
nehm' ich dem Erzähler nicht ab. Nach meinem Empfinden fragt sie das Falsche und er antwortet nur scheinbar das Richtige, will hauptsächlich seine Ruhe und hängt während des Sonnenuntergangs in Gedanken seiner verstorbenen wirklichen Liebe nach.
Gleichzeitig hat er die offenbar die Einstellung, das Leben zu nehmen wie es kommt - also warum nicht Ute?!.
Meiner Ansicht nach ist der Mann der Geschichte ein Realist.

Das ist meine Interpretation. Die Geschichte lässt aber viel Spielraum, vielleicht hast du sie mit einer ganz andren Intention geschrieben.

Anonym hat gesagt…

Ein starker Eindruck, der mich fast verstummen läßt...Bessere Short-stories, als man in dicken Büchern
findet, und das so einfach auf dem Bildschirm.Ich bin ein Mensch, der gute Dinge gern mit sich führt.Warum stehen diese Sachen nicht in einem Buch? Das könnte ich dann überall -
wohin auch immer - mitnehmen?Könnte es überall und immer lesen, wenn ich dazu Lust hätte. Frage an den Autor.Sind Sie ein Aschkenase? Eigentlich kann nur ein Jude so schreiben. Mystisch
berührend, nicht immer verständlich,Gedanken und Gefühle anregend, Fragen aufwerfend, mit kleinen liebenswürdigen Sprachschnitzern und Stilblüten, einfach grandios. E.T.

PeWi hat gesagt…

Toll, sage ich nur!

Gaomee hat gesagt…

Die Hauptfigur fasziniert mich in ihrem passiven Erzählen der Geschichte.
An einigen Stellen klingen die Äußerungen fast schon ironisch: "weil ich Dich liebe, natürlich", "und drum will ich dich auch nicht länger stören". Sie ist ergiebig in ihr Schicksal eingebunden.
Alles in allem vermittelst Du die Eindrücke gut, und die Geschichte hat mir sehr gefallen.
Mit freundlichen Grüßen,
L. Eikamp

Marena hat gesagt…

Lieber A. Michael,
diese Story ist sehr gut. Deine Schreibweise gefällt mir immer wieder.
Lieben Gruß, Marena