Blog-Info:
Hier findet man jederzeit nachdenkende Texte aller Art und (m)eines einzigen
Copyrights, zwischen Kurzgeschichten, Artikeln, Glossen und Aphorismen
manchmal auch so etwas Lyrik und immer mit dem literarischen Anspruch
der Lesenswertigkeit. Das glauben Sie mir nicht? Schauen Sie doch selbst...

Katzenelson,
gez.: Vom Leben!
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Die Wirklichkeit scheitert am Traum


Anklage: »Er galt als hochintelligent, aber reserviert«, sagte ein ehemaliger Kollege von der Universität. Eine andere Weggefährtin, die heute an der Fachhochschule unterrichtet, sagte, es sei schwer gewesen, mit ihm zusammenzuarbeiten, da er »nicht sehr kommunikativ« gewesen sei. Nichts davon war verwerflich oder gar verboten. Jedenfalls war er immer Herr der Lage. Und irgendwen hatte gerade das wohl gestört.

Urteil: Die Sonne brannte herunter, und der Baron lächelte leise. Er war ein kleiner, quirliger Mann, der stets edel aussah bei allem was er tat, uneinholbar elegant, mit freundlichem, immer ein wenig staunendem Blick. »Wir werden der Sache schon auf den Grund gehen«, versicherte er, unaufhörlich.

Berufung: Abgelehnt.

Vollstreckung: Am siebzehnten Tag aber wurde ihm das Bein abgeschlagen; das Unvorstellbare war geschehen, oberhalb vom Schenkelknochen. Sie hatten ihm keine Gnade gewährt und auch keinen weiteren Aufschub; das Urteil ward vollstreckt.

Folgen: Über Monate danach bestimmten Schmerzmittel seine Launen und herrschten auch über sein Erinnern, Vergessen und Träumen. Es waren durchaus schöne Momente dabei...